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Warum Seife? Positive Gedanken zur Verwendung fester Seifen.

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und eine Antwort auf die Frage, warum das ganze Gerede über den pH-Wert von Seifen am eigentlichen Thema vorbeiführt.

Obwohl die Benutzung von festen Seifen wieder etwas mehr in Mode kommt – und wir glauben, daß die vielfältig, in Handarbeit hergestellten Stücke dazu einen wichtigen Beitrag geleistet haben – kann man vermutlich davon ausgehen, daß die meisten Menschen in Deutschland bei der Körperreinigung auf flüssige Waschmittel (Duschgele) oder hautneutrale Waschstücke (Syndets) zurückgreifen und oft können wir es in unserem Geschäft erleben, wie Leute ein Stück Seife kaufen, nur um dieses anschließend in den Wäscheschrank zu legen. Seife ist manchmal ein Geschenk für andere, mit fester Seife kann man ein kleines Bad angenehm beduften und feste Seifen sind natürlich auch recht dekorativ. Doch zum waschen nehmen viele Menschen dann doch lieber ein Duschbad. Warum?

“Ich vertrag ja gar nichts anderes.”

“Seife trocknet meine Haut zu sehr aus”.

“Seife hat einen ungünstigen pH-Wert”.

“Ich nehm nur flüssige Waschmittel aus der Apotheke, weil die so mild sind”.

“Meine Haut ist so empfindlich, da kann ich nur Arztseife nehmen”.

So klingt es leider häufig, wenn Kundinnen und Kunden ein Stück Seife kaufen, das verschenkt werden soll, oder als dekoratives Stück ein Bad parfumieren und schmücken darf. Geduscht und gebadet wird mit flüssigen Waschmitteln, die am Ende meist viel billiger sind als viele der festen, hochwertigen Seifen die wir anbieten. Zum hinlegen, zur Dekoration, für den Duft und für den Wäscheschrank, da spielt der Preis fast keine Rolle. Aber wenn es um die Körperpflege selber geht, greifen die meisten Menschen auf billige, flüssige Waschmittel zurück und viele meinen gar, daß man sich mit festen Seifen überhaupt nicht waschen kann. Nur vor dem Hintergrund eines immer wichtiger werdenden Verbraucherschutzes, kann man die Werbung für synthetische, flüssige Waschmittel, die seifenfrei den Säureschutzmantel der Haut bereits unter der Dusche schonen, und diesen regulieren, durchaus auch kritisch betrachten.

1. Sparsamkeit Feste Seifen sind viel sparsamer als flüssige Waschmittel.

2. Überdosierung Feste Seifen lassen sich nicht so leicht überdosieren, was gerade bei empfindlicher Haut ein großer Vorteil ist und nicht ohne Grund empfehlen viele Dermatologen sogar bei Neuroderimits die Verwendung fester Seifen.

3. Zielgerichtet gegen trockene Haut Anders als flüssige Waschmittel waschen feste Seifen fast nur dort, wo sie waschen sollen. Sie laufen jedenfalls nicht so unkontrolliert über den ganzen Körper und leicht lassen sich empfindliche Körperpartien aussparen. Zudem kommt es bei fester Seife zu einer leichten Quellung der Haut, wobei über die Hornschicht vermehrt Wasser gespeichert wird. Ein Effekt, der sich gerade bei trockener Haut nach dem Waschen positiv bemerkbar macht, und der die Zeit überbrückt, bis sich der Säureschutzmantel regeneriert hat. Bei sauren, synthetischen Flüssigseifen funktioniert das nicht. Man muß dazusagen, daß diese Besonderheit bei der Benutzung von festen Seifen nicht unumstritten ist.

4. Rückfettend Feste Seifen sind natürlich auch rückfettend und mild und der basische pH-Wert relativiert sich unter der Dusche sehr leicht. Zumal man von festen Seifen deutlich weniger benötigt und verbraucht (ca. 2g für einen Erwachsenen). Flüssige Waschmittel fühlen sich zwar schmierig, ölig und rückfettend an … wo steht, daß sie es auch tatsächlich sind?

5. Konservierungsstoffe sind in festen Seifen überhaupt nicht nötig. Wenn diese vorhanden sind, dann sind sie über einen Umweg in die Stücke gewandert. So kann es z.B. sein, daß ein Algenextrakt – als Zusatzstoff in einer Seife – konserviert werden muß. Wenn dieser Konservierungsstoff des Algenextrakts im Endprodukt Seife nachweisbar ist, muß auch der Konservierungsstoff auf der Seifenverpackung deklariert werden.

6. Naturprodukt Feste Seifen sind viel mehr ein Naturprodukt als die meisten flüssigen Waschmittel, die häufig aus zahlreichen, chemischen Stoffen bestehen, und sie werden auch viel besser wieder abgebaut. Sie schonen die Umwelt.

7. Künstliches Es finden sich zudem nur wenige künstliche Zusätze in festen Seifen. So werden bei der industriellen Produktion neben Farbstoffen und Duftstoffen nur in geringen Mengen weitere synthetische Komponenten benötigt. EDTA (Ethylene-Diamino-Tetra_Acetate – Ethylendiamintetraessigsäure) wird meist als Natriumsalz verwendet, weil es störende Metallionen bindet (gut gegen Verfärbungen und Fleckenbildung im Industrieprozeß) und die Funktion von Konservierungsmitteln unterstützt (entfällt bei festen Seifen). In handgemachten Seifen wird kein EDTA benötigt.

8. Haut waschen Um überhaupt waschen zu können, muß eine Fettwasser-Emulsion hergestellt werden. Bei diesem Vorgang wird nicht nur der fettige Schmutz, sondern auch die oberste Fettschicht der Haut abgelößt und abgewaschen. Flüssige Waschmittel funktionieren da nicht anders. Nur reinigen sie oft nicht so gut und gerade Syndets schäumen deutlich schlechter. Trotzdem gilt: Wir waschen uns zu oft.

9. Rohstoffe Feste Seifen lassen sich zum größten Teil aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Feste Seifen bestehen immer aus dem anorganischen NaOH (Ätznatron/ ein Salz/ als Lauge verwendet) und den organischen, natürlichen Fetten (meist pflanzlich, manchmal tierisch). Der Rest sind Duftstoffe, Farbstoffe, Pflegezusätze und bei der Industrieproduktion einige wenige synthetische Hilfmittel, z.B. EDTA.

10. Erdöl läßt sich nicht verseifen, weil Erdöl kein Öl ist (ist vielmehr ein Diesel/ ein Benzin/ ist anorganisch/da ist nichts, was verseift werden könnte) und daraus kann man nur flüssige Waschmittel machen.

11. Bakterien Was viele Leute für besonders hygienisch halten, ist in Wahrheit alles anderes als sauber. Nur feste Seife – auch wenn sie von vielen Menschen gemeinsam benutzt wird – ist von ganz alleine und ohne jeden Konservierungsstoff sauber, keimfrei und bakterizid. Auf der alkalischen Oberfläche haben schädliche Bakterien und Keime nämlich nicht die geringste Chance. Die tummeln sich lieber auf den Pumpspendern.

12. pH-Wert (potentia Hydrogenii/ das Gewicht des Wasserstoffs – der Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine wässrige Lösung ist). Dabei wissen wir, daß die Hautoberfläche des Menschen leicht sauer ist (der Wert liegt bei etwa 5,5), der Nullpunkt der pH-Wert-Skala liegt bei 7 (Leitungswasser hat in etwa diesen Wert) und feste Seifen haben einen pH-Wert, der in der großen Masse zumeist zwischen 9 und 11 liegen dürfte. Ist das nicht zu hoch, zu basisch, zu agressiv?

Nein! Der pH-Wert wird bei festen Seifen gemessen, indem man 10g Seife in 100g Wasser auflöst. Mit dem so ermittelten Wert lassen sich nur verschiedene Seifen untereinander vergleichen, denn kein Mensch benötigt für die Körperpflege 10g feste Seife und niemand duscht mit nur 100g Wasser. Dieser Wert ist ein Laborkonstrukt, er sagt nur wenig über die praktische Anwendung aus. Durch die Verdünnung unter der Dusche dürfte sich der pH-Wert von festen Seifen – ohnehin sparsam im Verbrauch – gegenüber Flüssigseifen recht positiv entwickeln; zumal deren leicht saurer pH-Wert durch das neutrale Wasser auch deutlich in Richtung Nullpunkt (pH 7) verschoben wird.

13. Die Form Bei der Verwendung fester Seife spielt auch die Form eine wichtige Rolle. Feste Seifen sind haptisch viel interessanter. Sie lassen sich anfassen, man kann sie greifen und zwischen den Fingern richtig benutzen. Der entstehende Schaum ist auch ein durchaus sinnliches Erlebnis und im Laufe der Zeit verändern Seifen ihre Form.

14. Schön Seifen sind irgendwie schöner. Seifen sind individueller, oft liebevoller verpackt und außerdem kann man Seifen länger aufheben. Man kann Seifen auch sammeln.

15. Praktisches für unterwegs Feste Seifen können nicht auslaufen.

16. Handarbeit vor Ort Weil sich feste Seifen leicht in Kleinstmengen, in Handarbeit herstellen lassen, erfüllen gerade die festen Seifen viele Ansprüche an ein regionales Handwerk, was ohne große Transportwege auskommt. Und selbst bei der Herstellung wäre es möglich, zum Großteil mit heimischen Ölen und Fetten zu arbeiten.

Und abschließend wäre vielleicht noch zu erwähnen, daß die Reinigung der Haut, ein warmes Bad, eine aufmunternde Dusche nicht immer und automatisch mit Hautschädigung und dem Verlust des Säureschutzmantels – als würde man nach dem Bad wehrlos dastehen – gleichgesetzt werden muß. Waschen, einseifen, duschen und baden ist in erster Linie eine Notwendigkeit, ein Genuß und durchaus ein Zivilisationsgewinn; dessen Vorteile ganz sicher die Nachteile mehr als nur ausgleichen. Zumal eine regelmäßige und sinnvolle Körperpflege auch vor Hautkrankheiten schützt.


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